Wien Museum Neu
Schaukasten

Der östliche Karlsplatz ist dadurch geprägt, dass der einst landschaftlich gefasste Bauplatz der Karlskirche auf unentschiedene Weise in die Blockrandbebauung der Gründerzeit quasi hineingeraten ist. Dem dominanten und zugleich bedrängten Solitär der Kirche fehlt jeglicher Halt im Stadtraum. Zudem sind die benachbarten Bauten der Nachkriegszeit in ihrer Bescheidenheit ambivalent bis ignorant. Die räumliche Konfiguration des Karlsplatzes widersetzt sich einer eindeutigen Formulierung.

Aber genau darin liegt seine besondere Qualität in Wien.

Unser Entwurf gibt der Karlskirche eine subtile Rahmung indem ihre westlich benachbarte Platzwand barock gespiegelt wird. Sie bildet die Bauflucht eines erweiterten Winterthurgebäudes, welches die tiefen Raumecken neben der Kirche besetzt und mit einem offenen Erdgeschoss dem Platz dient. Das Wien Museum selbst erhält einen Schaukasten als ein präzises Passstück im architektonischen Gefüge. Entwickelt aus der Raumflucht Canovagasse dreht sich die Fassade elegant und wendet sich dem Karlsplatz zu. Die Verwaltungsflächen werden bis zur Nutzung der in Aussicht stehenden Erweiterung des Winterthurgebäudes in einer temporären Exedra in Holzbauweise untergebracht.